Paarberatung

Paartherapie ist psychologische Arbeit mit dem Ziel der Aufarbeitung und Überwindung partnerschaftlicher Konflikte. Paartherapie dient primär der Bearbeitung akuter oder chronischer Konflikte in einer Paar- bzw. Zweierbeziehung.

Der Paartherapeut ist dabei weder Schiedsrichter noch Problemlöser, sondern in aller Regel Moderator und Begleiter des paartherapeutischen Prozesses.

Beratung meint nicht das Unterrichten von beziehungsrelevantem Wissen, sondern die Vermittlung und Umsetzung von Beziehungskompetenz in das jeweilige individuelle Lebenskonzept. Die Förderung und Stärkung der Autonomie der ratsuchenden Menschen ist dabei zentrales Ziel jeder Paararbeit. Dafür stehen verschiedene „tools“ zur Verfügung. Wir kommen im Gespräch durch Klärung der unterschiedlichen Standpunkte weiter. Aber auch gemeinsame Imaginationsübungen geben Hinweise auf die verschiedenen Standpunkte der einzelnen Partner, auf die Quelle der Störung und auf die gemeinsamen Ressourcen des Paares.

Wesentliches Ziel von Beratung ist es, Einzelne, Paare und Familien zu befähigen, ihre Konflikte zu verarbeiten und ein höheres Maß an persönlicher Entfaltungs-, Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit zu erreichen.

Die Wirksamkeit einer Paartherapie hängt auch damit zusammen, in welchem Stadium der Probleme der Paartherapeut aufgesucht wird. 80 bis 90 Prozent der Paare, welche sich nach eigenen Angaben in einer schweren Krise befinden oder sich scheiden lassen, berichten, keine Paarberatung oder Paartherapie in Anspruch zu nehmen.

Daher ergibt sich, dass eine Paarberatung, und zwar zu einem frühen Zeitpunkt der Krise, die beste Chance bietet, eine Beziehung zu retten.

Aber auch im Falle eines Trennungswunsches kann Paarberatung hilfreich sein. Nämlich dann, wenn die Partner trotzdem Freunde bleiben wollen, oder wenn Kinder da sind. Zum Schutz der Kinder ist eine einvernehmliche Trennung mehr als wünschenswert.

Bild: Ludwig Kirchner, grosses Liebespaar, 1930, Öl auf Leinwand, Kirchner Museum Davos